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Das Projekt

Wolkersdorfer und Wolkersdorferinnen erforschen die Geschichte der Menschen, die 1938 von den Nationalsozialisten aus dem Ort vertrieben wurden.
Auf Initiative der Stadtgemeinde Wolkersdorf formierte sich im Dezember 2005 eine außergewöhnliche Arbeitsgruppe: Interessierte Wolkersdorfer und Wolkersdorferinnen, vom Weinbauern bis zur Gymnasiallehrerin, recherchieren und forschen zur jüdischen Geschichte ihres Ortes. Im Mittelpunkt der Recherchen stehen die ehemaligen jüdischen Bewohner und Bewohnerinnen Wolkersdorfs. Über den biografischen Zugang werden ihr Leben in Wolkersdorf und die Lebensgeschichten Einzelner vor und nach der Vertreibung dargestellt. Ein Ziel des Projektes ist die Initiierung eines Kommunikationsprozesses innerhalb der lokalen Bevölkerung.
Team von Wolkersdorf1938

Teil der Projektgruppe mit Zeitzeugen

Ein Teil der Projektgruppe mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Rahmen des ersten öffentlichen Erinnerungsrundganges im Juli 2006. Foto: Thomas Falch

Für jede der jüdischen Familien wurden „Erinnerungspatenschaften“ übernommen. Die ehrenamtlich tätigen Teilnehmer und Teilnehmerinnen treffen einander monatlich und tauschen Rechercheergebnisse und Informationen aus. Sie forschen in Archiven und führen Gespräche mit Zeitzeugen. Darüber hinaus besucht die Gruppe verschiedene Gedenkstätten, lädt Fachleute nach Wolkersdorf ein und führt regelmäßig einen öffentlichen „Erinnerungsrundgang“ auf den Spuren der jüdischen Geschichte Wolkersdorfs durch. Besonders aufschlussreich ist der Kontakt mit Überlebenden und deren Nachkommen. Gerade in den letzten Monaten knüpften die Teilnehmer und Teilnehmerinnen viele neue Kontakte in der ganzen Welt. Zu Menschen, deren Familien bis zu ihrer Vertreibung im Jahr 1938 in Wolkersdorf lebten.

Seit Oktober 2007 sind die Ergebnisse in einer Ausstellung im öffentlichen Raum in Wolkersdorf zu sehen. Im Hauptteil der Ausstellung werden vierzehn Biografien gezeigt, die exemplarisch Lebensverläufe der vertriebenen Juden und Jüdinnen darstellen. Die Biografien in der Ausstellung spiegeln die Erinnerungsarbeit der Gruppe.