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Maria Swoboda, geb. Pelikan

Die Jüdin katholischer Herkunft tritt 1941 wieder der katholischen Religionsgemeinschaft bei. Anders als bei ihrem jüdischen Mann wird ihr Aufenthalt während des Nationalsozialismus in Wolkersdorf geduldet.

Maria Pelikan wird am 20. Juli 1877 als Tochter einer katholischen Familie in Wolkersdorf geboren. Im Juni 1913 tritt sie aus der römisch-katholischen Kirche aus. Kurz darauf lässt sie sich von ihrem ersten Ehemann Ferdinand Höllersberger scheiden. Einige Jahre später heiratet sie Artur Swoboda und tritt der jüdischen Religionsgemeinschaft bei. Ihr jüdischer Mann, geb. 1884, hatte an der Technischen Universität in Wien Bauingenieurwesen studiert. Die beiden leben in Wolkersdorf, wo sie ein Haus in der Kaiser Josef Straße 19 besitzen.

Im Juni 1938 muss das Ehepaar sein Vermögen anmelden. Artur Swoboda wird unter Druck gesetzt, seinen Hausanteil zu verkaufen. Der Kaufvertrag vom 14. November 1938 weist Maria Swobodas ersten Ehemann, Ferdinand Höllersberger, als Käufer aus.

Artur Swoboda flüchtet nach Shanghai. Dort stirbt er am 4. Juli 1940.

Maria Swoboda tritt 1941 wieder in die katholische Kirche ein. Sie lebt während des Nationalsozialismus weiterhin in Wolkersdorf. Nach 1945 übernimmt der Wolkersdorfer Gemeindearzt den Hausanteil von Maria Swoboda auf Leibrente. Sie stirbt am 13. Oktober 1953 und wird am Wolkersdorfer Friedhof im Grab ihrer Eltern beigesetzt.

Recherchen: Franz Maurer